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Den Dietrich- Bonhoeffer-Preis erhalten „Junge Menschen, die sich für andere stark machen“, sagt Diakonie-Vorstand Andreas Karau
Den Dietrich- Bonhoeffer-Preis erhalten „Junge Menschen, die sich für andere stark machen“, sagt Diakonie-Vorstand Andreas Karau

Dietrich-Bonhoeffer-Preis 2019: Mitglieder der Förderstiftung würdigen die Preisträger

Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer hat Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet. Zunächst erhielt er deshalb Redeverbot, kam dann ins KZ und wurde schließlich hingerichtet. Bonhoeffer war es wichtig, dass Glaube und Handeln übereinstimmten. Somit sei er ein Vorbild für couragiertes und soziales Verhalten. So stellte Diakonie-Vorstand Andreas Karau in seiner Einführung zum Festakt Dietrich Bonhoeffer, den Namensgeber des Preises für sozial engagierte Jugendliche vor. Die Festrede übernahm Dekan i.R. Gottfried Stritar als Mitglied des Vorstands der Förderstiftung des Diakonischen Werks Traunstein.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“: Diesen Artikel eins des Grundgesetzes stellte Stritar an den Beginn seiner Rede und zitierte weiter: „Sie zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Und da die Gewalt vom Volk ausgehe, sei es Aufgabe aller Bürger, seinen Beitrag dazu leisten. Denn: „Die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen!“ Der Dietrich-Bonhoeffer-Preis solle – gerade auch durch das Beispiel des Namensgebers – Mut machen, die bedrohte „Würde“ zu verteidigen. Und Bonhoeffer habe auch betont, dass es Christenpflicht sei, gegen Ungerechtes Widerstand zu leisten.
„Bonhoeffer hat Nachfolger gefunden“: Mit diesen Worten lobte Stritar die acht Gruppen beziehungsweise Einzelpersonen, die den diesjährigen Preis bekommen sollten. Sie zeichneten sich durch Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität aus, durch viele kleine und große Taten in ihrem Umfeld. Sie gingen mit offenen Augen durch die Welt und nähmen sensibel wahr, wo die Würde des Menschen bedroht ist. Dafür dankte er ihnen allen, aber auch denen, die sie dabei unterstützen und hob zum Schluss noch die Schule als „Lernort des Lebens“ hervor: „Vieles, was ihr in der Schule gelernt hat, werdet ihr irgendwann vergessen. Doch euer soziales Engagement, die Haltung, die ihr in der Schule gelernt habt, das werde ihr nicht vergessen.“
Dann stellten die Preisträger die einzelnen Aktionen vor, erhielten danach ihre Urkunden und die finanzielle Anerkennung, außerdem wurden an alle Rosen verteilt. Zwei Mal wurde ein erster Preis vergeben (siehe eigener Artikel), sechs Gruppen beziehungsweise Einzelpersonen teilten sich den zweiten Platz.

ZAM HOID`N - generationsübergreifendes Festival in Obing
ZAM HOID`N – generationsübergreifendes Festival in Obing

Als erste Gruppe stellte sich die Obinger Aktion „Zam Hoid‘n“ vor; dort war, wie die Initiatoren Lukas Schuster und Sebastian Wörndl sagten, „aus einer kleinen Idee ein großes Fest“, das gemeinnützige, generationsübergreifende Familienfestival „Zam Hoid’n“, geworden. Am Festivaltag seien Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Nationen aufeinander getroffen, tauschten sich aus, spielten miteinander, lauschten der Musik oder gingen zum Baden. Dadurch sollten Hemmschwellen und Vorurteile aus dem Weg geräumt und für ein respektvolles Miteinander geworben werden. In einem Video wurden die einzelnen Angebote gezeigt: Basteln, Geschicklichkeitsübungen, Rutschbahn und ganz viel Musik, zusammengefasst: „Acht Bands, 14 Workshops und 100 Prozent gemeinnützig“.

Gemeindliche Jugendarbeit – Lukas Dietzel (Mitte)

 

Lukas Dietzel von der evangelischen Freikirche Traunstein wurde vom Vorstandsmitglied Lukas Klingsporn vorgestellt. Er engagiert sich in der Kinder- und Jugendarbeit der Freikirche. So habe er maßgeblich sowohl an der Gestaltung des Jugendprogramms als auch an der Renovierung der Räume mitgewirkt. Zudem leitet er den Jugendhaus-Kreis für Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren und auch den Teenagerkreis. Zudem begleitet er die Jugendlichen oft auf Ausflügen und bei Sportevents, bringt ihnen vor allem Natur und Sport näher.

 

 

Projekt "Hope is risen Uganda! - Anna Karau
Projekt “Hope is risen Uganda! – Anna Karau

Anna Karau aus Fridolfing ist in ihren Semesterferien nach Uganda gereist, um dort aktiv am Aufbau des afrikanischen Vereins „Hope Is Risen“ mitzuarbeiten, der von dem Rostocker Verein „Aufwind“ unterstützt wird. Wie „Aufwind“-Vertreterin Claudia Kröger schilderte, sei es Anna Karau schnell gelungen, mit Waisenkindern und hilfsbedürftigen Menschen in Kontakt zu kommen. Sie habe unter anderem ein Fest für Kinder organisiert und ihnen, die das überhaupt nicht kannten, Kuchen gebacken. Bei einem überraschenden Zusammentreffen mit einem 14-jährigen, schwer erkrankten Buben habe sie nicht eine Minute gezögert, um ihm die lebensrettende ärztliche Hilfe zu ermöglichen – von ihrem eigenen Geld. Und sie habe es geschafft, dass der Bub ein Krankenhaus und einen Arzt fand; noch vor der Rückreise nach Deutschland habe der Bub wieder gehen können.

Südafrika Projekt der Fachakademie Mühldorf
Südafrika Projekt der Fachakademie Mühldorf

Auch eine Gruppe angehender Erzieher von der Fachakademie Mühldorf hat sich für Afrika engagiert. Initiiert von Lehrerin Judith Lechner sind die jungen Leute nach Südafrika gefahren, um dort ein Praktikum in einem Township-Kindergarten in Kapstadt zu machen und damit ihr Ziel, Kindern in Not zu helfen, in die Tat umzusetzen. Wie Teilnehmer selbst erzählten, habe jeder von ihnen einige Bildungseinheiten vorbereitet: „Nach unserem ersten Eindruck vor Ort erkannten wir allerdings, dass unsere Vorbereitung nicht den Bedürfnissen der Kinder dort entsprachen. Deshalb war unsere Flexibilität und Kooperationsbereitschaft gefragt.“ Sie haben sich bemüht, eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen, um ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu schenken. Zudem haben die Studierenden die Einrichtung auch durch die Spende von wichtigen Materialien sowie von Spiel- und Bastelmaterial unterstützt. Um den Kindergarten weiterhin zu unterstützen, wurde ein Förderverein gegründet.

Soziale Projekte der Mittelschule Winhöring
Soziale Projekte der Mittelschule Winhöring

Über die vielfältigen Projekte der Mittelschule Winhöring berichteten Verbindungslehrerin Ulrike Langseder und einige der beteiligten Schüler. Müllsammelaktion, Recycling von Handys, Stiften und Kleidung, Kontakt mit den Senioren des „betreuten Wohnens“, Bau von Insektenhotels, Besuche im Kindergarten, Flohmarkt. Aus diesen und anderen Aktionen kam ein Erlös von genau 766 Euro zusammen, der für die Aktion „Weltkinderlachen“ gespendet wurde.

 

 

 

Anti-Mobbing-AG der Weiß-Ferdl-Mittelschule
Anti-Mobbing-AG der Weiß-Ferdl-Mittelschule

Die Anti-Mobbing-AG der Weiß-Ferdl-Mittelschule in Altötting setzte sich für ein harmonisches und respektvolles Miteinander an der Schule ein und unterstützte Schüler, die es nicht schaffen, sich selbst Gehör zu verleihen. Sie sehen sich als Ansprechpartner für Schüler mit Problemen jeglicher Art, was sie in einem lustigen Sketch verdeutlichten.
Mit einem Büfett der Küche des Wilhelm-Löhe-Zentrums klang der fröhliche Festakt aus, den Liedermacher René Podesser mit Gesang und Gitarrenmusik eindrucksvoll umrahmt hatte.

 

Text: Hans Eder

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