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Mit Nidzicas Bürgermeister im Gespräch. von links: Übersetzerin Sabina Regula, Bürgermeister Jacek Kosmala, Elisabeth Marbach-Rohr, Angelina Tillmanns, Elisabeth Borst, Kirsten Iberl-Lange, Dirk Hentrich, Udo Eisleben, Pfarrer Roland Zagora, Gemeinderätin.
Gruppenfoto mit allen Helfern. Hintere Reihe von links: Elisabeth Marbach-Rohr, Gemeinderätin, Kirsten Iberl-Lange, Elisabeth Borst, Pfarrer Roland Zagora, Angelina Tillmanns, Udo Eisleben, Bürgermeister Jacek Kosmala, Übersetzerin Sabina Regula, Dirk Hentrich. Im Vordergrund: Die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Lehrerin (zweite von rechts).
Frühstück vor dem Arbeitseinsatz. von links: Dirk Hentrich, Udo Eisleben, Kirsten Iberl-Lange, Elisabeth Borst, Elisabeth Marbach-Rohr, Angelina Tillmanns, Sabina Regula, eine weitere Vertreterin des Gemeinderats.
Kurzer Abstecher nach getaner Arbeit zur masurischen Seenplatte, inklusive Biberbau im Hintergrund. Von links: Übersetzerin Sabina Regula, Kirsten Iberl-Lange, Angelina Tillmanns, Elisabeth Marbach-Rohr, Dirk Hentrich, Udo Eisleben, Ehepaar Zagora.
Erstes Auftanken nach 550 Kilometern.
Fahrerwechsel mit kurzer Pause.
Bürgermeister Jacek Kosmala mit einer Gemeinderätin (links) und Übersetzerin Sabina Regula im Gespräch mit den Schülern
Frühstück nach der ersten Nacht. Übersetzerin Sabina Regula sowie drei Gemeinderätinnen von Nidzica, Ehepaar Zagora, Dirk Hentrich.
Abendessen mit masurischen Klopsen nach der Ankunft. Von links: Übersetzerin Sabina Regula, Angelina Tillmanns, Elisabeth Marbach-Rohr, Elisabeth Borst, Ehepaar Zagora, Kirsten Iberl-Lange, Udo Eisleben.
Dank des engagierten Anpackens der Schüler ging das Entladen schnell. Die Pakete wurden in der Turnhalle der Gemeinde zwischengelagert.
Die Halle füllt sich mit den gespendeten Waren.
Sogar Krücken und ein Gehstock wurden gespendet.
Pakete aus Burghausen.
Alle Waren (auch die vor Ort bereits gespendeten) werden bis zur Verteilung an die Geflüchteten bzw. zum Weitertransport an die ukrainische Grenze in der Turnhalle zwischengelagert.
Burg von Nidzica
Dirk Hentrich übergibt im Beisein von Bürgermeister Jacek Kosmala eine Geldspende für das Wohl der geflüchteten Kinder in Höhe von 900 Euro an Pfarrer Roland Zagora (links).
Kirchenvorsteher Udo Eisleben überreicht Pfarrer Roland Zagora (links) die Geldspende aus der Nachbarschaft in Höhe von 130 Euro.
Blick auf die evangelische Kirche in Nidzica.
Das evangelische Gemeindehaus von Nidzica.

„Die Menschen waren sehr berührt!“

Tageszentrum Burghausen bringt im Zusammenwirken mit der OBA Altötting Hygieneartikel, Decken, Handtücher und Geldspenden für aus der Ukraine Geflüchtete nach Nidzica

„Nidzica erlebt plötzlich hautnah, wie Europa zusammenrückt, sich gegenseitig hilft und Solidarität zeigt“, sagte Bürgermeister Jacek Kosmala im Gespräch mit den Helferinnen und Helfern aus Burghausen. Dirk Hentrich, dem Leiter des Tageszentrums Burghausen der Diakonie und Initiator der Hilfsaktion hat vor allem beeindruckt, dass die Menschen vor Ort sehr berührt waren und das auch zeigten. „Unser Signal, einfach helfen und zusammenhalten zu wollen, ist angekommen.“

Rund 15.000 Einwohner leben in der Gemeinde Nidzica in Polen, berichtet Hentrich, in der nun 550 aus der Ukraine Geflüchtete meist von privat aufgenommen wurden. Weitere Geflüchtete werden erwartet. Im Gespräch mit Hentrich wird deutlich, wie sehr ihm die Gastfreundschaft der polnischen Freunde und die Erlebnisse der vergangenen drei Tage nahe gingen. Die ermutigenden Erfahrungen begannen jedoch bereits hier: Die vielen gespendeten Waren, mit denen drei Kleinbusse der Diakonie bis an die Decke gefüllt wurden. Die Diakonie-Kolleginnen Elisabeth Borst, Kirsten Iberl-Lange, Angelina Tillmanns und Elisabeth Marbach-Rohr sowie Kirchenvorsteher Udo Eisleben von der evangelischen Kirchengemeinde Burgkirchen, die sich sofort bereiterklärten, ehrenamtlich mitzumachen und als Fahrer einzuspringen. Die Bereitschaft des Diakonischen Werks Traunstein, die Spritkosten zu übernehmen, und die 1030 Euro, die von privat für die Aktion gespendet wurden. Zudem organisierte Thomas Müller, Leiter der offenen Behindertenarbeit im Landkreis über sein Netzwerk in kürzester Zeit wärmende Decken und benötigte Handtücher. Allein diese füllten mehr als einen Bus.

Rund zwölf Stunden brauchte der aus drei Kleinbussen bestehende Konvoi für die 1200 Kilometer nach Nidzica. Alle zwei Stunden fand ein Fahrerwechsel statt, der jeweils für eine kurze Pause genutzt wurde. Die herzliche Begrüßung bei der Ankunft und das ausgiebige Abendessen ließen die lange Fahrt schnell vergessen. Gleich Samstagfrüh mussten die Busse entladen werden. Dazu standen 15 Schülerinnen und Schüler mit ihrer Lehrerin bereit, sprachliche Hürden gab es dabei dank Übersetzerin Sabina Regula nicht. Nidzicas Bürgermeister Jacek Kosmala informierte im Anschluss über die aktuelle Situation vor Ort und wie sehr solche Hilfen von den Bürgern wahrgenommen werden. Zugleich animierten diese auch andere, wie die Partnerstadt aus Frankreich, die von der Aktion Kenntnis erhielt und nun ebenfalls eine Hilfslieferung plant. So erlebe Nidzica plötzlich, wie Europa zusammenrückt und sich gegenseitig hilft.

Diese Gegenseitigkeit erfuhren auch die Helfer aus Burghausen ganz konkret. Da bei einem Bus das Heizungsrohr während der Fahrt undicht wurde und Kühlwasser abfloss, suchten sie Samstagmittag noch schnell eine Autowerkstatt auf. Für die fachkundige Reparatur etwas zu verlangen, kam dem Inhaber jedoch nicht in den Sinn. „Von euch nehme ich kein Geld“, sagte er augenzwinkernd und wünschte weiter gutes Gelingen.

Ganz besonders freute die Delegation aus Burghausen, dass mit dieser Aktion die bereits vor Jahren geknüpften Kontakte zur evangelischen Kirchengemeinde Nidzica mit Pfarrer Roland Zagora wiederbelebt und vertieft wurden. Viele Ideen für gemeinsame Projekte waren vor Jahren bereits im Gespräch, ehe die Corona-Pandemie für eine Zwangspause sorgte: Wie könnte ein gemeindepsychiatrischer Ansatz, wie er beispielsweise in Burghausen funktioniert, in der Gemeinde Nidzica aussehen? Wie kann voneinander gelernt und die entstandene Freundschaft dauerhaft vertieft werden? Durch die Hilfsaktion sei die evangelische Kirchengemeinde Nidzica sehr in die öffentliche Wahrnehmung gerückt, hob Pfarrer Zagora hervor, und das obwohl sie mit nur 350 Gemeindegliedern eine recht kleine Gemeinschaft sei. Die gespendeten Hygieneartikel kämen zu einem Teil den Geflüchteten hier vor Ort zugute, während der andere Teil für eine weitere Hilfslieferung an die Grenze zur Ukraine verwendet werde. Die Vorbereitungen hierzu seien bereits angelaufen.

Alle an der Hilfsaktion Beteiligten waren sich beim Abschied sicher: Die Verbindung wird bleiben und in Zukunft sogar weiter ausgebaut werden.

 

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