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Freude über die erfolgreiche Arbeit des Krisendienstes (von links): Dr. Michael Welschehold (Leiter der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie München), Stefan Rösler (Fachbereichsleiter Sozialpsychiatrie des Diakonischen Werks Traunstein), Dr. Carsten Steinmann, Oberarzt am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg am Inn), Gisela Kriegl (Bezirksrätin), Dieter Wenzler (Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Mühldorf), Hermann Däweritz (Gebietskoordinator Krisendienst Südost-Oberbayern, Diakonisches Werk Traunstein), Rudolf Starzengruber (Vorstandsmitglied der Oberbayerischen Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener).
Freude über die erfolgreiche Arbeit des Krisendienstes (von links): Dr. Michael Welschehold (Leiter der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie München), Stefan Rösler (Fachbereichsleiter Sozialpsychiatrie des Diakonischen Werks Traunstein), Dr. Carsten Steinmann, Oberarzt am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg am Inn), Gisela Kriegl (Bezirksrätin), Dieter Wenzler (Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Mühldorf), Hermann Däweritz (Gebietskoordinator Krisendienst Südost-Oberbayern, Diakonisches Werk Traunstein), Rudolf Starzengruber (Vorstandsmitglied der Oberbayerischen Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener).

Deutschlandweit einzigartig: Krisendienst Psychiatrie

Ab sofort 24 Stunden unter 0180 655 3000 erreichbar

Der Krisendienst Psychiatrie hat seine Hilfeangebote weiter ausgebaut. Seit 1. Juli ist die Leitstelle rund um die Uhr erreichbar. Dadurch erhalten ratsuchende Menschen in seelischer Not schnell und wohnortnah fachkundige Hilfe. Über diese Details informierten die regionalen Netzwerkpartner bei einem Pressegespräch im Wohnverbund Salzach-Inn der Diakonie in Burgkirchen.

„Der Krisendienst Psychiatrie ist eine Erfolgsgeschichte, wie es sie in Deutschland bisher nicht gab. Nirgendwo gibt es Vergleichbares. Wer in einer psychischen Krise die 0180 655 3000 wählt, hat schon gewonnen!“ Mit diesen Worten lobte Rudolf Starzengruber, Vorstandsmitglied der Oberbayerischen Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener, die Leistungen des Krisendienstes Psychiatrie.

Tatsächlich betrat der Bezirk Oberbayern mit der Einführung des Krisendienstes vor zwei Jahren Neuland. Bis zu diesem Zeitpunkt führte eine psychische Ausnahmesituation nicht selten zu einer Zwangseinweisung in die Psychiatrie. Vor allem, wenn sie außerhalb der üblichen Öffnungszeiten entsprechender Fachstellen auftrat. Hier setzte der Bezirk Oberbayern mit der Einführung des Krisendienstes neue Maßstäbe. Er initiierte ein flächendeckendes verlässliches Angebot bei psychischen Krisen, das eine telefonische Erreichbarkeit von Fachkräften garantiert und bei dem ein Fachdienstteam innerhalb einer Stunde zum persönlichen Beratungsgespräch kommt. „Falls notwendig, wird zusätzlich innerhalb von 24 Stunden ein Facharzttermin ermöglicht“, hob Dr. Carsten Steinmann, Oberarzt am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg am Inn, hervor. Die psychiatrischen Ambulanzen sind wichtige Kooperationspartner vor Ort und ermöglichen diese kurzfristigen Notfalltermine ohne Zeitbegrenzung. Mit dem niedrigschwelligen Angebot des Krisendienstes lassen sich nach seinem Eindruck viele psychiatrische Behandlungen vermeiden, da entstehende Krisen oft über die Einsatzteams abgefangen werden. „Ein solches Leistungsspektrum war vor allem auf dem Land vor der Einführung des Krisendienstes undenkbar“, bestätigte Dieter Wenzler, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Mühldorf. Und auch ein so großes, funktionierendes Netzwerk verschiedener Träger habe es davor nicht gegeben.

Mit der nun erfolgten Ausweitung des Angebots ist die Leitstelle unter der Telefonnummer 0180 655 3000 sogar rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, mit mindestens zwei Fachkräften besetzt. Aufgrund der Vielzahl der Anrufer reiche eine Person nicht aus. Zudem wurde die enge Kooperation mit allen beteiligten Stellen weiter ausgebaut. So sind nun auch Polizeidienststellen verpflichtet, vor einer Zwangseinweisung in die Psychiatrie alle Möglichkeiten auszuschöpfen, eine Unterbringung zu vermeiden. „Auch mit Hilfe des Krisendienstes“, betonte Dr. Michael Welschehold, Leiter der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie in München. Zudem bestätige auch er die Erfahrung, dass mit Hilfe der mobilen Teams tatsächlich „sehr häufig Einweisungen vermieden werden können“.

„Ich bin stolz, dass der Bezirk Oberbayern den Krisendienst ermöglicht hat“, unterstrich Bezirksrätin Gisela Kriegl. Die Realisierung sei nicht einfach gewesen, denn dazu habe es eine Leitstelle mit Fachpersonal und eine sehr starke Vernetzung unterschiedlicher Hilfesysteme gebraucht, um einen solchen Dienst in der Fläche zu schaffen. Sie dankte der Diakonie und allen beteiligten Netzwerkpartner für das gute trägerübergreifende Zusammenwirken. Daran seien nach Auskunft von Hermann Däweritz, Gebietskoordinator des Krisendienstes Südost-Oberbayern, mindestens 150 Fachkräfte aus den Landkreisen Altötting, Mühldorf, Traunstein und Berchtesgadener Land beteiligt.

Selbst mit der nun erfolgten Ausweitung der Hilfeangebote gibt sich der Bezirk noch nicht zufrieden. In Zukunft werde daran gearbeitet, auch die mobilen Einsatzteams rund um die Uhr zu ermöglichen und den Krisendienst nach Ablauf der dreijährigen Projektlaufzeit weiterzuführen. Vor allem aber gelte es, den Krisendienst möglichst allen bekannt zu machen. „Die Nummer 0180 655 3000 muss überall zu sehen sein: An Bahnhöfen, in Arztpraxen, bei Ämtern und Behörden und bei Beratungsstellen“, so der abschließende Appell von Gisela Kriegl.

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