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Chiemgau-Stift
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Überraschende Erlebnisse während Renovierungsphase

Freitag, 25.2.2022 •

Da viele von uns „alte Hasen“ in der Pflege sind, überrascht und verblüfft es uns sehr, was wir während der Renovierungsarbeiten in unseren Wohngruppen beobachten. Es begann schon in der ersten Woche mit den Bewohnern der Kastanienallee. Wie im letzten Beitrag berichtet, ergriffen wir zahlreiche Maßnahmen, um es den Bewohnern mit einer leichten bis mittelschweren Demenz so angenehm wie möglich zu machen, mit der veränderten Situation zurechtzukommen. Dabei hätten wir es selbst nicht erwartet, dass manche Details sogar zu einer Verbesserung der Situation führen können. Beispielsweise die Nähe und das Gemeinschaftsgefühl, das dadurch entstand, dass während des Tages nur der eine Raum im Saal zur Verfügung stand. Die meisten Bewohner der Gruppe erlebten dadurch eine angenehme Art von Nähe.

Zudem gab es vermutlich aufgrund der veränderten Aufstellung der Tische fast keine Streitsituationen mehr. Manches, was sich vorher als unmöglich darstellte, schien plötzlich kein Problem zu sein. Bewohner, die bisher von ihren Mitbewohnern eher abgelehnt wurden, waren plötzlich fester Teil der Gemeinschaft. Manche veränderten erkennbar ihr Verhalten. Beispielsweise fügte sich eine Bewohnerin, die in der Wohngruppe gerne alleine am Tisch saß, weil es mit den anderen oft zum Streit kam, hier gut in die Gruppe ein und wurde von diesen auch akzeptiert. Ebenso überraschte uns, dass sich die Bewohner ohne Berührungsängste auf die Couchlounge legten und dort sehr gut schlafen konnten. Für uns stellt sich aufgrund dieser Beobachtung die Frage, ob der erholsame Mittagsschlaf im Zimmer vielleicht deshalb oft nicht wahrgenommen wurde, weil sie dort alleine sind und das möglicherweise Angst auslöst. Im Saal legten sich die Bewohner einfach hin, wenn ihnen danach war, und konnten dabei richtig entspannen. Die gesamte Atmosphäre war entsprechend ruhig und entspannt.

Nachdem die Kastanienallee fertiggestellt war, starteten wir den Versuch, die Konstellation auch in der Wohngruppe entsprechend zu verändern. Beispielsweise durch die gleiche Anordnung der Tische und eine Couchlounge im Wintergarten. Bis jetzt beobachten wir, dass die gute Stimmung und das Gemeinschaftsgefühl weiter anhalten. Tatsächlich ist bis jetzt auch hier die Couchlounge über den Tag verteilt gut genutzt.

In dieser Woche begannen die Renovierungsarbeiten im Michaeliplatz. Dort leben unsere schwerst demenziell erkrankten Bewohner. Bis jetzt machen die Bewohner jedoch auch hier gut mit, obgleich sie aufgrund ihrer Demenz sehr viel stärker in sich gekapselt sind, was auch die Gemeinschaft kaum verändern kann. Dafür fühlen sie sich jedoch wie auch sonst in der Wohngruppe nicht alleine, sondern in Gemeinschaft und können dabei doch in ihrer eigenen Welt sein. Beides zusammen gibt ihnen offensichtlich Sicherheit. Die Umgebung scheint bei ihnen keine so große Rolle zu spielen, wichtig sind vielmehr eine ruhige Atmosphäre in Gemeinschaft. Und genau das können wir auch nach der Renovierung in der Wohngruppe Michaeliplatz gewährleisten.

Was beide Gruppen jedoch im gleichen Maße belastete, waren die frühen Aufstehzeiten. Gerade für alte Menschen ist es schwer, wenn der eigene Rhythmus nicht mehr gewährleistet ist. Wenig überraschend war es hingegen, wie positiv sich die ständige Präsenz von zwei oder drei Mitarbeitenden in der Gruppe auswirkt. Für unsere Mitarbeitenden hingegen ist die Arbeit durch den früheren Beginn am Morgen etwas entspannter, zudem haben sie in der Konstellation auch mehr Zeit, sich einmal zum Bewohner zu setzen. Nun sind wir schon neugierig, welche Erfahrungen wir mit den weiteren Wohngruppen machen werden.

Was sich übrigens wie ein roter Faden durch die Renovierungsarbeiten zieht, ist das große Glück, das wir mit unseren Handwerkern im Haus haben. Beispielsweise mit den beiden Malern, die im Bild zu sehen sind. Beide achten darauf, ruhig und für die Bewohner fast unsichtbar ihre Arbeit fachkundig auszuführen und dabei so wenig wie möglich zu stören. Dafür sprechen die tollen Ergebnisse für die Qualität ihrer Arbeit.

Ihr Chiemgau-Stift

 

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