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Zu einer flotten Abfahrt lud die Space Tour ein.
Zu einer flotten Abfahrt lud die Space Tour ein.

Sommerfest des Wilhelm-Löhe-Zentrums ermöglichte Weltraumerfahrungen auf der Erde

Es schien, als führten alle Wege nach Traunreut zum Wilhelm-Löhe-Zentrum der Diakonie, als am Sonntag ganze Menschenmassen auf das weitläufige Gelände von Heim, Schule, Tagesstätte und Service strömten. Der Besuch lohnte sich, denn das Sommerfest bot abermals ein Feuerwerk an Fantasie, Kreativität und Mitmach-Möglichkeiten. Dabei ging es nicht nur um Spiel, Spaß und Vergnügen, oft war auch eine tiefgründige Botschaft erkennbar.

Ein Gefühl der Schwerelosigkeit vermittelte die Weltraumschaukel.
Ein Gefühl der Schwerelosigkeit vermittelte die Weltraumschaukel.

„Wir forschen im Sonnensystem nach Leben“, hieß es beispielsweise bei einer Spielstation. Nach dem Start einer kleinen Rakete durften Kinder in eine nachgestaltete Marsoberfläche greifen, die aus Sand, Steinen und Eis bestand. Die verschiedenen Fundstücke wurden dann unterm Mikroskop untersucht. Doch wirkliches Leben, wie wir es uns vorstellen, fanden sie erst auf der Erde. Wie verletzlich unser Planet geworden ist und wie unachtsam wir ihn ausbeuten, verdeutlichte der von Pfarrer Stefan Hradetzky und Seelsorger Peter Glaser einfühlsam gestaltete Gottesdienst, in dem die Videobotschaft von Alexander Gerst gezeigt wurde, die er aus der internationalen Raumstation ISS heraus an die noch nicht geborenen Enkel sandte. Es gibt wohl kaum einen emotionaleren Appell, Gottes Schöpfung zu bewahren.

Unter dem Motto „Abenteuer Weltraum“ hielt die Spielstraße der Schule viele spannende Stationen für alle Altersgruppen bereit. Die ganz Kleinen suchten im Sand begeistert nach Mondsteinen oder angelten kleine Plastikfische aus dem Wasser. Die etwas Größeren lieferten sich ausgelassene Kämpfe beim Bubble-Soccer. Das Erzielen von Toren schien dabei eher nicht im Vordergrund zu stehen. Neben den Klassikern, wie der überaus beliebten Tragerlrutschbahn, die heuer mit viel Fantasie in eine Space Tour verwandelt wurde, war das fast schwerelose Schweben im freien Raum der Renner. Hierzu wurde ein großer Kran aufgestellt, von dem ein langes Seil mit einer Haltevorrichtung hing. Darauf konnte man auf dem Bauch liegend in großen Pendelschwüngen über den Sportplatz schweben. Dazwischen wuselten als witzige Aliens und Weltraummenschen verkleidete Mitarbeiter herum, die Kinder schminkten, fotografierten oder zum Mitmachen an den verschiedenen Spielstationen animierten.

Auch die Aufführung des Schwarz- und Buntlichttheaters griff das Motto des Zentrumsfests auf. Nach einer aufregenden Begegnung mit Außerirdischen, verschiedenen Missverständnissen und Ängsten wurde allen Beteiligten deutlich, wie sehr es im Leben trotz großer Vielfalt und Unterschiede immer um ein gutes Miteinander und gegenseitiges Annehmen geht.

Die Jugendverkehrserziehung der Polizei, Jugendsiedlung und der Konduktive Verein bewiesen, dass auch ein Infostand spannend sein kann. Welches Kind darf sonst auf dem Fahrersitz eines Polizei-Einsatzfahrzeugs Platz nehmen? Beim Stand der Jugendsiedlung wiederum schraubten, bohrten und sägten Kinder und Jugendliche mit Feuereifer an selbst gebastelten Holzbooten.

Intensive Spielszenen gab es beim Bubble Soccer zu sehen.
Intensive Spielszenen gab es beim Bubble Soccer zu sehen.

Nach so vielen Attraktionen war der Ansturm auf die kulinarischen Genüsse der Küche des Wilhelm-Löhe-Heims oder der süßen Verführungen der Cafeterien groß. Von der Masse der Besucher beinahe unbemerkt nutzten einige die Gelegenheit der Führungen über das Gelände. Erstaunt kommentierten sie die im Vergleich zu anderen Schulen kleinen Klassen, die vor allem eine individuelle Förderung ermöglichen. Ebenso waren sie von den zahlreichen Materialien und der damit einhergehenden praxisorientierten Wissensvermittlung beeindruckt. Bei der Besichtigung des Wilhelm-Löhe-Heims fragten sie sehr interessiert bei den drei Jugendlichen nach, die ihnen das Alltagsleben in der Gruppe erläuterten. Individuelle Förderung, Erleben von Gemeinschaft und eine spannende Gestaltung der Freizeit nach der Schule ermöglicht wiederum die Wilhelm-Löhe-Tagesstätte. Dieses Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf, die zu Hause in der Familie leben und am Nachmittag die heilpädagogische Tagesstätte besuchen. So bot das Sommerfest des Wilhelm-Löhe-Zentrum für ganz unterschiedliche Interessenlagen einen erfüllenden und abwechslungsreichen Tag.

 

 

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