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Bürgermeister Hans Egger gratuliert Elisabeth Hillebrand zum 100. Geburtstag.
„Können Sie mir vorlesen?“, bat Elisabeth Hillebrand Bürgermeister Hans Egger, als er die Glückwünsche der Gemeinde Inzell überbrachte.
Als Geschenk zum 100. Geburtstag malte Pflegerin Kathi Kranzberger (Vierte von links) ein Hirschgemälde, auf dem das Pflegeteam der Wohngruppe Nikolausplatz unterschrieb.
Elisabeth Hillebrand mit Angehörigen
Elisabeth Hillebrand mit Angehörigen
Elisabeth Hillebrand mit Angehörigen

Elisabeth Hillebrand feierte 100. Geburtstag

„Das Wichtigste ist, dass der Verstand da ist!“

Elisabeth Hillebrand ist ein Phänomen: Gut gelaunt und frohgemut empfängt sie an ihrem 100. Geburtstag Gäste und Gratulanten, darunter Bürgermeister Hans Egger, der ihr im Namen der Gemeinde Inzell herzliche Glückwünsche überbringt und einen großen Blumenstrauß überreicht. „So schöne Blumen“, sagt Hillebrand erfreut, und schickt gleich hinterher: „Eigentlich bin ich ja wunschlos glücklich, nur hören tue ich nichts mehr, doch das Wichtigste ist, dass der Verstand da ist.“

Dass dieser einwandfrei funktioniert und das „Nichts-mehr-Hören“ doch etwas übertrieben ist, wird im Gespräch schnell erkennbar. Geboren am 9.12.1922 in Bruckmühl bei Bad Aibling, lebte sie dort bis zu ihrem 16. Geburtstag. Doch dann zog es sie an andere Orte, wie nach Augsburg, Stuttgart und Prien. „Wo immer es ein schlechtes Essen gab, bin ich gleich wieder weg gewesen“, versichert Hillebrand mit einem Augenzwinkern, lässt aber erkennen, dass sie vor allem etwas „sehen und erleben wollte“, zugleich jedoch viel arbeiten musste, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ob als „Hausmadl, Zimmermadl oder Filmvorführerin im Kino“, zu tun gab es immer etwas. Wegen der Arbeit und den nahe gelegenen Bergen machte sie schließlich in Ruhpolding Station, wo sie heiratete und Kinder bekam. Auf die Frage, ob sie auch gerne Hausfrau gewesen sei, antwortet Hillebrand mit trockenem Humor: „Alles braucht Pflege – Kinder, Haushalt, Männer.“ Sechs Kinder gingen aus der Ehe hervor, bis heute vergrößerte sich die Familie um zwölf Enkel und zehn Urenkel.

Im Rückblick auf die vielen Jahre zeigt sich Hillebrand sehr zufrieden. „Unsere Zeit war besser, nicht so aufregend und hektisch“, versichert sie. Obwohl wenig Geld zur Verfügung stand und hart gearbeitet werden musste, habe sie eine sehr schöne Zeit erlebt. „Langweilig war es nie.“ Als Ausgleich zum Alltag wanderte sie gerne in den Bergen und bewegte sich viel. Auch heute noch, im stolzen Alter von 100 Jahren, radelt sie in ihrem Zimmer im Chiemgau-Stift Inzell der Diakonie täglich zehn Minuten auf einem Mini-Heimtrainer – einem Fahrrad für Senioren, das ein Training im Sitzen ermöglicht. „Hier ist alles in Ordnung – auch das Essen“, versichert Elisabeth Hillebrand beim Abschied. So kann sie weiter optimistisch in die Zukunft blicken.

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