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„Verschieden sein ist so wertvoll!“ Resi Schmidhuber, stellvertretende Landrätin
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Gelegenheit zum Netzwerken und Informationsaustausch, wie hier Bezirksrätin Annemarie Funke und Florian Novak, Leiter Inklusionsamt Region Oberbayern
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Information über Leistungen des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
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Stand des Inklusionsamtes
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Raum für Informationsaustausch
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Informations- und Servicestelle für Menschen mit Hörbehinderung
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Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung EUTB
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Praktisches Ausprobieren des Exoskeletts
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Wie funktioniert ein Exoskelett? Das konnten Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter fachkundiger Anleitung von Elisabeth Völkl (Bergader Privatkäserei) ausprobieren.
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Inklusion im Arbeitsleben – Elisabeth Völkl informiert über Erfahrungen der Bergader Privatkäserei
Von links: Elisabeth Weiß (Diakonisches Werk Traunstein) und Christina Irro (Gemeinde Emmerting) schildern ihre Erkenntnisse zur erfolgreichen Beschäftigung eines Mitarbeiters mit einer Schwerbehinderung im Bauhof Emmerting.
Begeistert von dem Modell der EAA: Florian Novak, Leiter des Inklusionsamtes Region Oberbayern.
Das Team der EAA Oberbayern-Südost der Diakonie (von links): Elisabeth Borst (Leitung des Integrationsfachdienstes Oberbayern-Südost), Christiane Jung (EAA Landkreise BGL und Traunstein), Elisabeth Kreil und Elisabeth Weiß (EAA Landkreise Altötting und Mühldorf), Anita Silbermann (EAA Landkreise BGL und Traunstein). Nicht im Bild: Kerstin Krummheuer (Landkreise BGL und Traunstein).
Resi_Schmidhuber_P6120011_1200x800Annemarie_Funke_u_Florian_Novak_P6120033_1200x800Info_Leistungen_Bayer_Blinden_Sehbehindertenbund_P6120034_1200x800.jpgStand_Inklusionsamtes_P6120037_1200X800.jpgRaum_Informationsaustausch_P6120043_1200x800.jpgInfo_Menschen_Hörbehinderung_P6120045_1200x800.jpgTeilhabeberatung_EUTB_P6120049_1200x800.jpgExoskeletts_P6120057_1200x800.jpgExoskelett_P6120073_1200x800.jpgElisabeth_Voelkl_P6120082_1200x800.jpg

EAA – neuer Service für Arbeitgeber

Seit 2022 gibt es einen neuen Service für Arbeitgeber: Sogenannte Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber – kurz EAA – unterstützen Arbeitgeber mit umfangreichen Maßnahmen, wenn sie Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen. Dazu informieren sie über Fördermöglichkeiten, helfen bei der Antragstellung und achten darauf, dass die Anstellung von Menschen mit einer Schwerbehinderung zum Nutzen aller Beteiligten gelingt. Auch während des Beschäftigungszeitraums bleiben sie Ansprechpartner. Mit diesem Full Service für Arbeitgeber soll es gelingen, noch mehr Menschen mit einer Schwerbehinderung als bisher eine berufliche Tätigkeit zu ermöglichen. In der Region Südostoberbayern, also in den Landkreisen Altötting, Mühldorf, Berchtesgadener Land und Traunstein, erfüllt das Diakonische Werk Traunstein diese Aufgabe.

„Verschieden sein ist wertvoll, jeder verdient gleiche Chancen“, hob stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber beim ersten regionalen Fachtag der EAA hervor, an dem zahlreiche Vertreter von Unternehmen und sozialen Organisationen aus der Region teilnahmen. Inklusion am Arbeitsplatz bedeute, „Barrieren zu entfernen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der Vielfalt als Stärke erlebt wird“.

Genau das sei die Zielsetzung der EAA, sagte Florian Novak, Leiter des Inklusionsamtes Region Oberbayern, indem sie „funktionierende Matches zwischen Arbeitgebern und Menschen mit einer Schwerbehinderung, die einer Erwerbsarbeit nachgehen möchten, herstellt.“ In diesem Zusammenhang verwies er auf „das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit“, wie es die UN bereits 1948 im Artikel 23 formulierte. Mit ihrem Engagement helfe die EAA, die Arbeitsmarktpolitik umzusetzen. Gerade in Zeiten des eklatanten Fachkräftemangels wäre es unsinnig, eine bestimmte Gruppe von Menschen außen vor zu lassen. „Kein vernünftiger Arbeitgeber kann sich das noch leisten“, unterstrich Novak. Um Hürden bei der Umsetzung aus dem Weg zu räumen, habe der Gesetzgeber in Paragraf 185 SGB IX (Neuntes Buch Sozialgesetzbuch) Aufgaben und Ausgestaltung der Ansprechstellen formuliert: „Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber informieren, beraten und unterstützen Arbeitgebende bei der Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von schwerbehinderten oder gleichgestellten Menschen.“ Für diesen Full Service für Arbeitgeber, finanziert durch das Integrationsamt, stelle die Regierung von Oberbayern eine Million Euro pro Jahr zur Verfügung. Schon jetzt zeige sich, dass die EAAs gut gestartet seien, wodurch sich die Maßnahme auch monetär rechne. „Ich bin begeistert von dem Modell“, unterstrich Novak.

Beispiel der Gemeinde Emmerting überzeugt

Wie Arbeitgeber durch die EAA unterstützt werden, verdeutlichte ein moderiertes Interview mit Christina Irro von der Gemeinde Emmerting und Elisabeth Weiß von der EAA der Diakonie. Anhand eines konkreten Beispiels schilderten sie, wie 2021 zunächst versuchsweise ein Mitarbeiter mit einer Schwerbehinderung für den gemeindlichen Bauhof eingestellt wurde. Vorausgegangen war eine gute Vorbereitung von Arbeitgeber, EAA und Arbeitnehmer sowie eine genaue Planung, welche Einsatzbereiche den Stärken des neuen Mitarbeiters entspricht und zugleich Rücksicht auf gegebene Handicaps nimmt. Die Beschäftigung hat sich bewährt. Im Laufe der Zeit wurde der Mitarbeiter systematisch an weitere und auch anspruchsvollere Aufgaben herangeführt. Die Arbeit macht ihm großen Spaß, was sich auch daran zeigt, dass er seit seinem Arbeitsbeginn 2021 keinen einzigen Tag fehlte. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren ließ das Interview rasch erkennen: Einen kompetenten und einfühlsamen Bauhofleiter, der dem neuen Mitarbeiter Raum für Entwicklung und Erfolgserlebnisse gab und gibt, genaue Absprachen und Planung zwischen Gemeinde, Mitarbeiter und EAA, sowohl vor der Einstellung als auch in der Folgezeit, und nicht zuletzt die tatkräftige Hilfe bei Antragstellung und administrativen Tätigkeiten durch die EAA. „Für uns lief alles problemlos“, hob Irro hervor.

Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

Um mehr Inklusion im Arbeitsleben zu ermöglichen, ist der Landkreis Traunstein in vielen Bereichen aktiv, informierte Behindertenbeauftragter Werner Fertl über das Wirken der Arbeitsgruppe Inklusion. Mit zahlreichen Maßnahmen versuche man einen barrierefreien Zugang ins Amt und barrierefreien Service zu ermöglichen. Dabei beinhalte Barrierefreiheit viele Aspekte, ob baulich, kommunikativ, digital oder auch in den Köpfen von Planern von Projekten. Das Landratsamt habe sich zum Ziel gesetzt, bei sich selbst und in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens dafür zu sorgen, dass barrierefreie Strukturen gedacht und geschaffen werden. Dazu gelte es, unterschiedliche Einschränkungen durch verschiedene Behinderungsarten zu berücksichtigen, ob bei der Mobilität, beim Hören, Sehen, Sprechen, Verstehen oder bei der Psyche.

Elisabeth Völkl von der Bergader Privatkäserei schilderte anhand vieler praktischer Beispiele, wie das Waginger Unternehmen einen Schwerpunkt auf gesundheitsfördernde Maßnahmen legt und Inklusion am Arbeitsplatz ermöglicht. Eine solche Maßnahme konnten Teilnehmer in der Pause der Veranstaltung selbst ausprobieren. So werden Mitarbeitende mit Hilfe eines Exoskeletts beim Heben und Tragen von schweren Gegenständen unterstützt. Bergader stellt den Mitarbeitenden zehn Stück zur Verfügung. „Diese wurden trotz der Kosten von rund 2100 Euro pro Stück ganz ohne Zuschüsse angeschafft“, sagte Völkl stolz.

Zum Abschluss der Veranstaltung, die von den Teilnehmern sehr positiv bewertet wurde, warb Christiane Jung von der EAA Traunstein um Rückmeldung, wenn Arbeitgeber sich mit dem Gedanken tragen, Menschen mit einer Schwerbehinderung einzustellen. „Rufen Sie einfach bei uns an, ganz ohne Formular, das ist alles.“ Telefon 0861 9898-228 oder 0800 9040001.

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