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Suchtpräventionsveranstaltung an der Fachakademie Mühldorf

Wege in die Unabhängigkeit

Der Freundes- und Förderkreis der Fachakademie organisierte zum Thema Suchtprävention eine überaus lehrreiche Veranstaltung. Am Freitag, den 16. November nahmen ca. 100 angehende Erzieher_innen teil. Benjamin Lettl, Therapeut der Einrichtung für Jugendliche mit Suchterfahrung, wurde von den Bewohnern N. (17 Jahre), M. (16 Jahre), C.(15 Jahre) und R. (17 Jahre) begleitet und auch unterstützt.
Benjamin Lettl stellte im ersten Teil der Veranstaltung die Einrichtung in sehr anschaulicher Form vor, in der Suchterkrankungen behandelt werden. Eine Entgiftung ist dort möglich, sofern keine Medikamente benötigt werden. In der Einrichtung wird das Modell „Therapie statt Strafe“ durch das Fachpersonal wie z.B. Erzieher_innen umgesetzt. Das Hauptziel ist, jeden einzelnen Klienten als verantwortungsbewussten Menschen ins Leben zu entlassen. Ein 5-Stufen-System unterstützt die Jugendlichen clean zu werden irgendwann auch zu bleiben. Jungen und Mädchen werden in der Einrichtung beider Verarbeitung ihrer Lebensgeschichten, Erfahrungen und Problemen unterstützt.
Besonders beeindruckend war für die angehenden Erzieher_innen, die Entscheidung und der Mut von vier Jugendlichen aus der Jugendhilfeeinrichtung, ihre persönlichen Erfahrungen bei einer so großen Veranstaltung den Anwesenden mitzuteilen. Sie erzählten im zweiten Teil der Veranstaltung in peer to peer–Gruppen ihre Lebensgeschichte und konnten somit gut aufklären, was eine Sucht beeinflusst, anrichten kann und wo ihre Ursachen liegen.
Ein peer to peer-Austausch wurde damit umgesetzt, dass alle vier Unterkurse die Gelegenheit bekamen, in der Klasse ohne die Anwesenheit von Lehrkräften, mit den Jugendlichen zu sprechen. So entstand innerhalb kurzer Zeit eine vertraute und offene Atmosphäre. Die Jugendlichen aus der Einrichtung Freedom empfanden die Gesprächsatmosphäre sehr vertraut und wertschätzend. Diese Atmosphäre erleichterte ihnen, offen über sehr persönliche Erfahrungen zu sprechen und auf offene Fragen der Studierenden ehrlich zu antworten.
Es gelang durch die Veranstaltung, angehende Erzieher_innen lebensnah auf spätere Aufgaben- und Problemfelder vorzubereiten. Besonders nachhaltig und bewegend wirkte dabei die ehrliche und ungeschminkte Klarheit, mit der die Jugendlichen über ihren Weg in die Sucht erzählten.
Für diesen wichtigen Ausbildungsbeitrag bedanken sich die Fachakademie und der Freundes- und Förderkreis in ganz besonderer Weise beim der Leiter der Veranstaltung, Benjamin Lettl.

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