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Neue Koordinatorin: Elisabeth Pflugbeil (rechts) übergibt ihrer Nachfolgerin Rebecca Seidler das Handbuch zur Harl.e.kin-Nachsorge in Bayern.

Harl.e.kin-Nachsorge Traunstein: Koordinatorin Rebecca Seidler folgt auf Elisabeth Pflugbeil

Die Harl.e.kin-Nachsorge Traunstein begleitete seit der Gründung vor zehn Jahren 420 früh- und risikogeborene Kinder und ihre Familien. Wegbereiter des Erfolgs ist die gut funktionierende Kooperation verschiedener Einrichtungen, bestehend aus Klinikum Traunstein und den Interdisziplinären Frühförderstellen Traunreut, Traunstein und Berchtesgaden. Für die Koordination zeichnet das Diakonische Werk Traunstein e.V. als Träger des Angebots verantwortlich.

„Die Harl.e.kin-Nachsorge lebt von der trägerübergreifenden Zusammenarbeit. Da diese so angenehm unkompliziert läuft, kommt die Hilfe zeitnah genau dort an, wo sie gebraucht wird“, unterstreicht Elisabeth Pflugbeil von der Traunsteiner Diakonie. Sechs Jahre war sie als Koordinatorin der Harl.e.kin-Nachsorge Traunstein tätig, ehe sie eine neue Aufgabe als Wohnbereichsleitung im Wilhelm-Löhe-Heim Traunreut übernahm und den Stab an Rebecca Seidler übergab. Diese wiederum kennt das Angebot aus eigener Erfahrung, da sie bereits im Mobilen Dienst der Frühförderstelle für die Harl.e.kin-Nachsorge tätig war. „Das Team ist die Grundlage für die erfolgreiche Arbeit, daher möchte ich ihm den Rücken freihalten und es stärken“, sagt Seidler. Zudem hat sie sich zum Ziel gesetzt, die inhaltlichen Schwerpunkte Geburt, Bindung, Beziehung, Traumata und deren Auswirkungen auf die Familie auszubauen.

Im Gespräch erläutert Seidler, wann und wie die Harl.e.kin-Nachsorge angeboten wird. Am Anfang stehe immer die Geburt eines Kindes. Für Eltern gehen mit diesem Ereignis viele Träume, Wünsche und Hoffnungen einher. Kommt es bei der Geburt jedoch zu Komplikationen, beispielsweise weil sie zu früh erfolgt oder es sich um eine Risikogeburt handelt, sind Eltern stark belastet. Zudem sei die Aussicht, nach dem Klinikaufenthalt auf sich allein gestellt zu sein, für viele sehr beunruhigend. Gerade dann wünschten sich viele fachliche Begleitung und Unterstützung.

Diese Erkenntnis war vor Jahren Ausgangssituation für ein Pilotprojekt am Krankenhaus in München-Harlaching, aus dem das Nachsorge-Angebot erwuchs und sich mittlerweile in vielen Regionen Bayerns etabliert hat. Bezugnehmend auf die Anfänge ergab sich auch der Name Harl.e.kin, der sich aus den Begriffen Harlaching-Eltern-Kind ableitet.

Auf das freiwillige Angebot der Harl.e.kin-Nachsorge werden Eltern von Früh- und Risikogeborenen jeweils im Rahmen der Sozialvisite im Krankenhaus aufmerksam gemacht. Wird diese Begleitung gewünscht, erfolgen die Klärung des Bedarfs, die Zuordnung der Fachkräfte und der Erstkontakt. Der Mobile Dienst der Frühförderstelle der Harl.e.kin-Nachsorge besteht immer aus einer Nachsorgeschwester und einer pädagogischen Fachkraft mit einer Zusatzqualifikation in entwicklungspsychologischer Beratung. Das jeweilige Tandem kommt zu den Familien nach Hause, Umfang und Intensität der Begleitung passen sich dem individuellen Bedarf der Familie an. Sie reicht von der Beantwortung von Fragen und einer fachkundigen Beratung bis hin zu konkreten Anleitungen zur Betreuung, Förderung und Pflege des Kindes. Die Begleitung der Familie kann von einem Besuch bis zu regelmäßigen Besuchen im Zeitraum von einem Jahr reichen, wobei auch hier die Eltern entscheiden, wie lange sie gebraucht wird. War der Zeitraum zu kurz, ist eine Wiederaufnahme möglich.

Finanziert wird das Angebot im Wesentlichen aus Mitteln des Bayerischen Sozialministeriums, doch auch Eigenmittel des Trägers Diakonie und Spenden kommen zum Einsatz. Die Freude und Erleichterung der Eltern über die Entwicklung ihres Kindes, trotz erschwerter Startbedingungen, lässt jedoch alle Finanzierungsschwierigkeiten in den Hintergrund treten.

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