Buntes Fest trotz grauem Himmel – ein Sommerfest mit Herz
Begeisternde Aufführungen der „Chiemseenixen“ und verschiedener Gruppen des Wilhelm-Löhe-Zentrums, stimmungsvolle Musik des ABM-Orchesters der Stiftung Attl, leckere Speisen in den verschiedenen Häusern auf dem Gelände und viele kreative Spielstationen – nur das Wetter wollte beim Sommerfest des Wilhelm-Löhe-Zentrums der Diakonie nicht mitspielen. Doch das konnte der guten Stimmung nichts anhaben. Viele hundert Besucherinnen und Besucher strömten auch heuer wieder in ganzen Familienverbänden auf das Gelände und genossen den Erlebnistag in vollen Zügen.
„Gott schuf die Welt bunt und vielfältig“, sagte Pfarrer Rainer Maier in der Andacht zu Beginn des Sommerfests. „Jede und jeder ist anders und einzigartig – und gerade deshalb ganz besonders wichtig.“ Einen kleinen Ausschnitt dieser Vielfalt spiegeln auch die Motivtafeln des Maibaums wider, der dekorativ vor der Bühne in der Turnhalle stand und bei schönem Wetter seinen endgültigen Standort auf dem Gelände des Wilhelm-Löhe-Zentrums finden wird. Wie sehr die Vielfalt der Menschen und ein gelingendes Miteinander die Gemeinschaft bereichern, stand thematisch im Mittelpunkt der Andacht, die vom Schulchor unter der Leitung von Uli Aichhorn musikalisch gestaltet wurde.
Gleich im Anschluss an den Gottesdienst sorgten die „Chiemseenixen Bernau“ für einen stimmungsvollen Start. Fetzige Musik, heiße Rhythmen und ausdrucksstarke Figuren brachten die Gäste in Bewegung und wurden mit frenetischem Applaus belohnt. Zugleich fiel damit auch der Startschuss für die Eröffnung der Spielstraße, die witterungsbedingt in den Innenräumen stattfand. Doch die Angebote ließen die Besucher staunen. Unterschiedliche Geschicklichkeitsparcours verdeutlichten wie schwer es ist, das Gleichgewicht zu halten – besonders dann, wenn unebene Flächen und wackelige Hindernisse überwunden und gleichzeitig Gegenstände balanciert werden müssen. Dosenwerfen, Luftballons mit Dartpfeilen zum Platzen bringen, eine Hüpfburg in der Turnhalle und die legendäre Tragerlrutsche – diesmal etwas verkürzt, dafür aber im Trockenen nutzbar – zogen die Kinder magisch an. Wer es ruhiger brauchte, konnte bei Kerzenlicht und beruhigender Musik den Raum der Stille nutzen oder sich an anderer Stelle aus einem großen Fundus ein passendes Kostüm aussuchen und fotografieren lassen. Und überall dazwischen: leckere Essens- und Cafeteria-Stationen – ob in der Schule, im Saal des Verwaltungsgebäudes oder in der Wilhelm-Löhe-Tagesstätte. Letztere bot zudem eine kreative Malwerkstatt, in der ausdrucksstarke Kunstwerke entstanden, die mit nach Hause genommen werden konnten.
Wie wichtig Netzwerke für die Arbeit des Zentrums sind, zeigte die Präsenz der Kooperationspartner: Das BRK vermittelte mit seinen Mitarbeitenden die beruhigende Sicherheit, im Notfall sofort Erste Hilfe leisten zu können. Die Jugendsiedlung Traunreut begeisterte die jungen Besucherinnen und Besucher mit farbenfrohen Strähnchen und kunstvoll geflochtenen Zöpfen.
Äußerst unterhaltsam waren die verschiedenen Aufführungen an unterschiedlichen Orten. Zusätzlich zu den „Chiemseenixen“ begeisterten die Breakdance-Gruppe der Jugendlichen des Wilhelm-Löhe-Heims, die „Goaßlschnalzer Seeon“ und das ABM-Orchester der Stiftung Attl das Publikum. „ABM steht für Attler-Bunte-Mischung“, berichtete Bandleader und Mitbegründer des Orchesters, Ben Leinenbach. Mit neun Betreuten, drei Betreuern und drei Übungsleitern sorgten sie im Saal des Wilhelm-Löhe-Heims für musikalische Höhepunkte.
Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Schulturnhalle bei der Aufführung „Monas Traum“ des Schwarz- und Buntlichttheaters. Den Theaterverantwortlichen um Burgi Daxenberger gelang es erneut, eine unterhaltsame Erzählung in eindrucksvolle, bildstarke Szenen zu übersetzen. Vom Spiel mit den Seifenblasen ermüdet, schläft Mona ein – und findet sich in sieben Traumwelten wieder, die sie in die Welt der Farben, Musik, Akrobaten, Zwerge, Masken, Familie, Blumen und des Winters entführen. Rund 30 Kinder spielten die verschiedenen Szenen mit großer Konzentration und wurden dafür mit begeistertem, lang anhaltendem Applaus belohnt. Nach einer kurzen Pause sorgte die Schulband mit mitreißenden Coversongs für einen stimmungsvollen Abschluss des Sommerfests.