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Aktion Rollentausch
Aktion Rollentausch

Aktion Rollentausch mit Staatsminister Dr. Marcel Huber

Jeweils im November findet die Aktion „Rollentausch“ statt. Dazu öffnen Einrichtungen und Verbände der Freien Wohlfahrtspflege ihre Türen und laden Politiker und andere Personen des öffentlichen Lebens ein, in der Praxis mitzuarbeiten, damit sie sich ein eigenes Bild von den Herausforderungen des Arbeitsalltags machen können. In Waldkraiburg beteiligte sich das örtliche Tageszentrum der Diakonie in Südostoberbayern mit der Praxis für Ergotherapie an der Aktion, an der Dr. Marcel Huber, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben teilnahm.
Nach einem kurzen Rundgang durch das Tageszentrum informierten zunächst Dieter Wenzler, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Mühldorf mit Außenstelle Waldkraiburg, und Ludwig Doben, Leiter des Tageszentrums, über aktuelle Schwerpunkte und besondere Herausforderungen. Gleich im Anschluss ging’s weiter in die Praxis für Ergotherapie, die erst vor Kurzem eröffnet hat. Ergotherapie ist eine rezeptpflichtige Leistung, die von Ärzten bewilligt werde, informierte deren Leiter Manfred Lamers. Ergotherapie umfasse vier rezeptpflichtige Leistungskategorien: Das Hirnleistungstraining bei Schwierigkeiten im kognitiven Bereich, die sensomotorische-perzeptive Förderung bei Einschränkungen des Bewegungsapparats und der Körperwahrnehmung, die motorisch-funktionelle Behandlung zur gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der motorischen Funktionen mit und ohne Beteiligung des Nervensystems und die psychisch-funktionelle Behandlung bei krankheitsbedingten Störungen der psychosozialen und sozioemotionalen Funktionen. Was sich hinter diesen Begriffen jeweils verbirgt, verdeutlichte das praktische Ausprobieren. Unter fachkundiger Anleitung fördern Patienten gezielt die Bereiche, die sich im Alltag als Handicap herausstellen. Nicht das therapeutische Medium ist dabei das Ziel, sondern die Verbesserung der jeweiligen Fertigkeit. Wenn beispielsweise mit einem Patienten ein Korb aus Peddigrohr geflochten wird, gehe es nicht darum, einen Korb herzustellen, sondern ganz gezielt Fingerfertigkeit, Konzentration und Ausdauer zu trainieren, hob Lamers hervor. Eine solche Übung eigne sich beispielsweise für Bettina, die seit sieben Jahren das Tageszentrum Waldkraiburg besucht und unter Muskelschwund leidet, und daher zunehmend Probleme mit ihrer Fingerfertigkeit hat.
Staatsminister Marcel Huber probierte einige Übungen gleich selbst aus und suchte das Gespräch mit den Betroffenen. Die Aktion Rollentausch habe ihm einen sehr interessanten Einblick in einen spezifischen Fachbereich gewährt, sagte er zum Abschluss. „Wir sind sehr froh, dass wir solche Facheinrichtungen vor Ort haben“, so Marcel Huber.

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