15 Jahre Haus Elisabeth
15 Jahre Unterstützung für Familien
Haus Elisabeth der Diakonie feiert Jubiläum
Traunreut. Das Diakonische Werk Traunstein ist Träger des Hauses Elisabeth in Traunreut, in dem seit 15 Jahren eine heilpädagogisch-therapeutische Wohngruppe für Kinder in Kombination mit systemischer Familienarbeit untergebracht ist. Seit 2009 wurden hier insgesamt 47 Buben und Mädchen von einem Team bestehend aus Pädagogen und Therapeuten erfolgreich betreut und konnten nach ihrem Aufenthalt in die Familie zurückgeführt werden.
Zur Feier des Jubiläums waren zahlreiche Gäste geladen. Ronny Markert, Geschäftsbereichsleiter für mehrere Wohngruppen der Diakonie, blickte dabei auf die Geschichte zurück. Die Johannes Heidenhain Stiftung hat das Haus in einer Traunreuter Wohnsiedlung 1981 für soziale Zwecke an die Diakonie übergeben. Zunächst war darin eine Außenwohngruppe des Wilhelm Löhe Heimes untergebracht. 2008 wurde diese Gruppe geschlossen und das Gebäude umfangreich saniert. Seit 2009 leben darin Kinder mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen in einer Wohngemeinschaft, wo sie Tag und Nacht begleitet und betreut werden. Sechs Plätze für Mädchen und Buben zwischen sechs und 14 Jahren sind vorhanden und die Kinder kommen neben dem Landkreis Traunstein auch aus Nachbarlandkreisen und sogar bis aus München. „Der Bedarf ist nach wie vor groß“, stellte Ronny Markert fest. Und er betonte: „Wir arbeiten immer auf die Rückführung der Kinder in die Familie hin.“ Die Unterbringungszeit sei sehr variabel und individuell und liege zwischen ein paar Wochen und mehreren Jahren. Die im Haus Elisabeth lebenden Kinder werden mit Hilfe der Pädagogen und Therapeuten zu selbstständigen jungen Menschen erzogen. Die Eltern sind dabei stets eng mit einbezogen, „sie sind für die Arbeit mit den Kindern sehr wichtig“. Eine Familientherapeutin arbeitet auch mit den Eltern eng an der Stabilisation des Familiensystems. Besonderen Dank sprach Markert dem Team des Hauses aus, das sieben Tage die Woche 24 Stunden lang einen enorm anstrengenden Job mache: „Es ist ihnen allen eine Herzenssache.“
Der Tagesablauf im Haus Elisabeth gestaltet sich wie in jeder anderen Familie auch. Nach dem Frühstück gehen die Kinder zur Schule. Nach dem gemeinsamen Mittagessen werden sie bei den Hausaufgaben unterstützt. Anschließend werden je nach Bedarf therapeutische Angebote wahrgenommen, Unternehmungen durchgeführt oder die Kinder gehen einer eigenen Beschäftigung nach. Alle zwei Wochen fahren sie übers Wochenende heim zu den Eltern und verbringen auch die Hälfte der Ferien zuhause. Gemeinsam mit den anderen Kindern aus dem Haus Elisabeth fahren sie einmal im Jahr in eine Ferienfreizeit und auch Ausflüge werden immer wieder mal gemacht.
Zum Jubiläum berichteten Eltern von Kindern, die in den zurückliegenden Jahren im Haus Elisabeth waren, anonym darüber, wie sie diese Zeit empfunden haben. Ihnen sei dort sehr geholfen worden, es sei eine sichere, liebevolle Umgebung für die Kinder, sie hätten durch die Begleitung und Therapien wieder eine gute Beziehung zu ihren Kindern aufbauen können, erklärten sie schriftlich. „Danach waren wir wieder eine Familie“, betonte eine Mutter. „Ich wusste, dass mein Kind hier gut aufgehoben ist“ und „man muss sich nicht schämen, Hilfe zu holen, wenn die Erziehung schwierig wird“, waren weitere Aussagen.
Diakonie Vorstand Martin Schmid verglich 15 Jahre Haus Elisabeth mit einer 15-jährigen Hochzeit, die auch Kristall-Hochzeit genannt wird. Der Kristall stehe für Stärke und Kostbarkeit, was auch zur Einrichtung in Traunreut gut passe: „Behandeln wir die Kinder wie kostbare Kristalle.“ Mathias Kunz, Fachbereichsleiter der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe in der Diakonie, kennt das Haus selber von Anfang an und betonte die gute, wichtige Elternarbeit, die hier stattfinde. Er schenkte dem Team des Hauses zum Jubiläum einen Ausflug nach Wahl. Diakonie Geschäftsführer und Vorstandssprecher Andreas Karau betonte: „Die Kinder sind unsere Zukunft, es lohnt sich, in sie zu investieren.“ Auch die Mitarbeiter bekämen bei all der anstrengenden Arbeit etwas zurück. Er dankte dem ganzen Team um Leiterin Cordelia Noah, das bei der Gelegenheit kurz vorgestellt wurde. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Mitgliedern des Chors „KaLIEDoskop“, bei dem Cordelia Noah langjähriges Mitglied ist. Nach dem offiziellen Teil genossen die Besucher die Feier im Garten des Hauses bei guten Gesprächen und Köstlichkeiten vom Buffet. – mix