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Mobbingprävention
Mobbingprävention

Schüler stark machen gegen Mobbing

Berufsintegrationsjahr der Diakonie beteiligt sich an Präventionswoche der Berufsschule

Mobbing, ob in der Schule, im Bekanntenkreis oder am Arbeitsplatz, ist für Betroffene unerträglich. Gegenüber Mobbing kann man sich nicht „nicht-verhalten“. Jeder in der Gruppe ist von den Folgen betroffen, selbst dann, wenn man sich bewusst heraushalten möchte. Daher ist es wichtig, Mobbing so frühzeitig wie möglich zu erkennen und gegenzusteuern.

„Alles fing mit harmlosen Sticheleien an. Doch dabei blieb es nicht. Wenn ich ins Klassenzimmer kam, herrschte eisiges Schweigen. Sprach ich jemanden an, drehte er sich weg. Wenn auf Kosten von jemanden Witze gemacht werden, dann trifft es fast immer mich. Jetzt werde ich auch noch übel beleidigt. Das halte ich nicht mehr länger aus.“

Prävention Cyber-Mobbing
Medienwissenschaftlerin Felicitas Keefer (Zweite von rechts) zeigte auf, was beachtet werden muss, um sich souverän im Netz zu bewegen.

Wer sich mit Mobbing beschäftigt, kennt unzählige solcher Aussagen. In einem Punkt gleichen sich jedoch alle: Für Mobbingopfer ist die Situation kaum zu ertragen, daher ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Das weiß auch Barbara Birkner, verantwortlich für das Berufsintegrationsjahr (BIJ) an der Berufsschule 3 in Traunstein. Das BIJ wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert, Träger ist die Diakonie. Das beste Mittel gegen Mobbing sei es, schon die Vorzeichen zu erkennen und so rasch wie möglich gegenzusteuern, informierte Sozialpädagogin Barbara Hofstätter, von der Jugendsozialarbeit an Schulen in Trägerschaft des Diakonischen Werks Traunstein, im theoretischen Teil. Bei Mobbing gebe es vier typische Rollen: Täter, Opfer, befürwortende Anhänger und die schweigende Mehrheit. Was es damit auf sich hat, erfuhren die Teilnehmer im anschließenden Rollenspiel hautnah. Hier war zu spüren, wie sehr der oder die Täter die Zustimmung anderer brauchen, sei es durch Kichern, Lachen oder auffälliges Mit-den-Augen-Rollen, wenn das Mobbingopfer spricht. Fiel diese Unterstützung weg, war es zunehmend schwierig, weiter zu mobben. Mischt sich dann auch noch die ansonsten schweigende Mehrheit ein und ergreift sie Partei für das Opfer, gerät das System schnell ins Wanken.

Über diese Zusammenhänge Bescheid zu wissen, sensibilisiert zu sein und sich einzumischen, bevor sich eine Mobbingstruktur bilden und verfestigen kann, ist ein erfolgversprechender Weg aus dem Dilemma, waren sich die Teilnehmer des BIJ am Ende der Veranstaltung sicher.

Einen weiteren Aspekt zum Themenspektrum brachte am Tag darauf Felicitas Keefer vom Q3, Quartier für Medien, Bildung, Abenteuer in Traunstein ein. Sie legte den Fokus auf das Cybermobbing. „Eigentlich wäre ein Führerschein fürs Netz toll“, meinte die Medienwissenschaftlerin, da sich die Lebenswelt der Jugendlichen in den letzten Jahren zunehmend in die digitale Welt verlagert habe. Mit ihrem Beitrag versuche sie die jungen Menschen für die Chancen und Risiken der sozialen Netzwerke zu sensibilisieren. Wie bewege ich mich souverän im Netz? An wen kann ich mich bei Problemen wenden? Wie sichere ich Screenshots bei Verdacht auf Cybermobbing oder bei unschönen Erfahrungen? Gemeinsam mit dem Jugendlichen erörterte sie diese Fragen und zeigte Lösungswege auf.

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